Mein Hund frisst so gerne Banane - wäre er gerne Vegetarier?
Mitnichten!!! Unsere Ernährung ist in den letzten Jahren immer mehr zum Topthema Nr. 1 geworden. Wir beschäftigen uns mit diesem Thema vom ersten Tag der Geburt an: stillen oder nicht - Fläschchen aber nur HA-Nahrung – frisch gekocht oder wenn wir Gläschen füttern dann bitte nur „Bio“?
Wie soll es da anders sein, als dass diese Welle auch die Hundehalter erreicht. Ich will um Gotteswillen nicht damit zum Ausdruck bringen „Ernährung wäre unwichtig“, aber wie bei allen brisanten Themen so sollte man auch hier die Kirche im Dorf lassen. Es gibt immer wieder Eltern der Kids in meinen Kursen, die mich fragen „Was fütterst du?“ Meine Antwort ist für den einen beruhigend und für den anderen erschreckend. Ich füttere Trockenfutter - i.d.R. zweimal am Tag. Ich bin aber auch kein Gegner vom BARFen oder einer Dose. Jeder sollte für sich und seinen Hund die bestmögliche Variante herausfinden. Der Hund sollte es gut vertragen, und es sollte praktikabel sein. Mehr Ansprüche habe ich da nicht.
Was mich in letzter Zeit irritiert ist die Welle der Vegetarier, Veganer oder Frutarier. Ich könnte es mir für „mich“ überhaupt nicht vorstellen, auf Fleisch zu verzichten oder nur noch den freiwillig herunter geworfenen Apfel zu essen. Egal, auch hier - glaube ich - sollte man leben und leben lassen. Jeder darf sich darüber lustig machen, wenn ich Fleisch esse, dass von Arzneimittel verseucht oder zu stark gegrillt und krebserregend ist. Das Neuste, was ich dazu in der letzten Zeit hörte, war, dass es in der Gastronomie nun einen Bräunungsgrad für Pommes gibt. Sind diese zu dunkel müssen sie sofort entsorgt werden und dürfen nicht mehr verkauft werden. Ade, ihr kleinen harten Pommes, die immer am Schluss noch in der Pommes Schale lagen. Ich werde meinen Enkeln davon erzählen, wie es früher einmal war.
Egal, Toleranz hin - Toleranz her, die Frage aber von Kunden, ob sie ihren Hund vegetarisch ernähren sollten, beantworte ich immer stets mit „Nein – auf gar keinen Fall!“ Hunde sind Fleischfresser – sie sind ursprünglich Jäger, die ihre Beute zerlegen und vertilgen. Ja, sicher nicht ausschließlich - aber größtenteils. Hunde sind nicht dafür gemacht, auf Bäume zu klettern, um sich einen schönen Apfel zu pflücken oder die Banane zu holen. Sie graben einen Kaninchenbau auch nicht aus, weil sie vermuten, dort einen Kopfsalat zu finden – sie holen sich das Kaninchen oder (im nicht so schönen Fall) die Jungen. Ihr Fleischbedarf muss gestillt werden! So regelten Hunde freilebend oft auch die Überpoulation einzelner Tierarten in ihrem Umfeld.
Hunde benötigen auch keine dauerhafte Abwechselung in ihrer Ernährung. Wer glaubt bitte, dass der Wolf sich morgens erst überlegt, worauf er Hunger hat und dann je nach Appetit entweder einen Hasen, einen Vogel oder eine Maus verspeist? Hund haben sicherlich Vorlieben, aber sie verlangen nicht nach großer Abwechselung. Verweigert ein Hund sein Futter, hat das oft eher mit seiner Rolle innerhalb seiner Gruppe/Rudel/Familie zu tun als mit dem Hinweis auf einen abwechslungsreicheren Speiseplan.
Natürlich freut sich aber der ein oder andere Hund auch einmal über ein Stück Banane, eine Karotte oder ein Stück Gurke. Wir können es ihnen zusätzlich anbieten - aber bitte nicht ausschließlich! Vieles ist möglich, aber dabei bitte keinen Fleischfresser zum Vegetarier machen!